Der Pflegenotstand droht sich weiter zu verschärfen. Die Pflegekräfte im Saarland seien wütend, frustriert und enttäuscht, so ver.di-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting. Die Grundstimmung sei: „Wenn Corona vorbei ist, gehen wir.“
Notwendig seien Maßnahmen, die Pflegekräfte entlasten. Diese würden aber nicht getroffen, so Quetting.
Das Problem, dass sich Beschäftigte aus den Pflegeberufen ganz verabschieden oder in Teilzeit gehen, habe es schon vor der Pandemie gegeben, doch seien in der Corona-Pandemie Pflegepersonaluntergrenzen ausgesetzt, Arbeitsschichten auf zwölf Stunden ausgedehnt und Pflegekräfte spontan innerhalb der Häuser anderen Stationen zugewiesen worden.
Vor dem Gesundheitsausschuss des Saarlandes hatte Quetting zudem Verstöße gegen Arbeitsschutzgesetze aufgezeigt, zum Beispiel habe sich kein Krankenhaus an die Tragezeitbegrenzung für FFP2-Masken gehalten.
Schutzrechte würden „mit Füßen getreten“, das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz müsse seine Kontrollen verstärken und „endlich Strafen und Bußgelder verhängen“, so Quetting.