Erklärung der Kommunistischen Partei Irlands zu den Verbrechen in Heimen für unverheiratete Mütter

Krokodilstränen

Eugene McCarten, Generalsekretär Kommunistische Partei Irlands

Die Veröffentlichung des Berichts der Untersuchungskommission für Mütter-und-Säuglings-Heime, der den schrecklichen Missbrauch und die Ausbeutung auflistet, die Zehntausenden von Frauen über die Jahrzehnte hinweg von religiösen Institutionen zugefügt wurden, legt die Gewalt und die repressive Haltung offen, die Frauen im Allgemeinen hier in Irland zugefügt wurden. Der Staat und die etablierten Parteien Fine Gael und Fianna Fáil bauten eine enge Beziehung vor allem zur katholischen Kirche auf, um die soziale und politische Stabilität des Staates zu sichern und den wirtschaftlichen und politischen Status quo zu erhalten.

Dies war ein Krieg gegen die arbeitende Bevölkerung, gegen die Armen in der Stadt und auf dem Land und insbesondere gegen die Frauen. Frauen, die eine zentrale Rolle im Kampf um unsere Freiheit gespielt haben, wurden aus dieser zentralen Rolle vertrieben; sie wurden als zu große Bedrohung für die etablierte soziale und moralische Ordnung gesehen.

Sowohl der Staat als auch die Kirche institutionalisierten patriarchalische und frauenfeindliche Werte und Praktiken auf allen Ebenen der Gesellschaft. Die Konsolidierung der kirchlichen Macht erlaubte es dem Establishment, sich hinter dieser Macht zu verstecken. Beide, Kirche und Staat, errichteten eine Herrschaft der Unterdrückung der arbeitenden Menschen. Diejenigen, die aufstanden und Widerstand leisteten, wurden von ihren Arbeitsplätzen und von zu Hause vertrieben und mussten in vielen Fällen auswandern. Die verschiedenen Regierungen, die diesen Staat regiert haben, waren glücklich, einen „katholischen Staat“ zu beaufsichtigen … Der Staat, die Regierungen und die Bosse profitierten alle von der Unterdrückung der Frauen und der arbeitenden Bevölkerung.

Religion und der Missbrauch von aufrichtig vertretenen religiösen Ansichten durch das Establishment ist nichts Neues und ist immer noch eine mächtige Waffe der Spaltung und Unterdrückung auf der ganzen Welt. Im Zentrum dieser Unterdrückung stehen die Frauen, insbesondere die arbeitenden Frauen.
Das politische und wirtschaftliche Establishment kann jetzt Krokodilstränen darüber vergießen, was in der Vergangenheit geschehen ist, aber sie können der Tatsache nicht entgehen, dass sie genauso schuldig sind wie die etablierten Kirchen.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Krokodilstränen", UZ vom 22. Januar 2021



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit