In einem Offenen Brief haben ver.di-Vertrauensleute am Uniklinikum Essen Aussagen der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi kritisiert. Fahimi hatte die Forderung unterstützt, dass Konzerne, die mehr als 50 Millionen Euro „Krisenhilfe“ vom Staat erhalten, diese als Dividende und Boni an Aktionäre und Manager weiterreichen dürfen. Selbst die Regierung habe es nicht gewagt, sich hinter diese „dreiste Forderung der Unternehmerverbände“ zu stellen.
„Wir hätten erwartet, dass die DGB-Vorsitzende (…) von den reichsten Menschen und Konzernen mindestens einen Beitrag verlangt, um diese Schulden zu begrenzen. Stattdessen fordert sie für sie sogar noch mehr Vergünstigungen und Möglichkeiten, sich zu bereichern“, schreiben die ver.di-Vertrauensleute. Noch empörender sei Fahimis Begründung, dass die Konzerne sonst ihre Produktion ins Ausland verlagern würden. Mit dieser „Erpressung“ hätten die Konzerne zahllose Verschlechterungen durchgesetzt und immer wieder hätten sich Belegschaften und ihre Gewerkschaften zu Recht dagegen gewehrt. „Und nun wiederholt die DGB-Vorsitzende diese Erpressungen und rechtfertigt sie sogar“, heißt es in dem Brief.
Gerade jetzt bräuchten die Beschäftigten Gewerkschaften an ihrer Seite, um sich gegen diese Erpressungen zu wehren und ihre Interessen in der Krise zu verteidigen. „Und nicht Aussagen wie die von Fahimi, die über die Krisenpolitik der Konzerne sagt: ‚Das sind die normalen Mechanismen der Marktwirtschaft‘, dagegen könne man nichts tun“, so die Autoren des Offenen Briefs weiter.