Die Bundeswehr-Denkfabrik „German Institute for Defence and Strategic Studies“ (GIDS) sieht eine staatliche Plannung von Nöten, wie sie in Kriegszeiten auch im Kapitalismus praktiziert wird. Engpässe bei lebenswichtigen Gütern wie Medikamenten und Schutzausrüstung zeigten, wie abhängig Deutschland von globalen Lieferketten sei, „und dies schon bei Produkten, die für eine weltweit bewunderte Industrienation kein Thema sein sollten“. Um strategische Autonomie zurückzugewinnen, müsse in Zukunft daher mehr auf die Diversität der Zulieferer, auf Vorratshaltung und die Vermeidung von Redundanzen geachtet werden. Die Bewirtschaftung bestimmter Ressourcen müsse frühzeitiger erkannt und zentral gesteuert werden.
Ungeachtet günstiger wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen in Deutschland decke die Krise immer deutlicher „das Fehlen substantieller, eigentlich gesetzlich vorgeschriebener Ressourcen auf der Ebene der Kommunen und der Länder sowie den Mangel an strategischen Reserven bei Personal, Material und Infrastruktur beim Bund auf“, schreibt das zur Führungsakademie der Bundeswehr gehörende Hamburger Institut.