In Afghanistan haben nach UNO-Angaben seit Jahresbeginn fast 50 000 Menschen ihre Heimatdörfer verlassen müssen. Allein in der vergangenen Woche seien in 22 von 34 Provinzen Menschen vertrieben worden.
In der nördlichen Provinz Kundus habe es wieder „bedeutende Kampfhandlungen“ gegeben, heißt es in dem Bericht der UNO-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA). Es gebe nun Berichte, dass Familien, die es sich leisten könnten, die Provinz aus Angst vor der bevorstehenden Frühjahrsoffensive der Taliban verließen.
Im Westen Afghanistans hat sich laut UNO-Nothilfebüro die Situation großflächig verschlechtert. Im Osten sei es in der vergangenen Woche ruhiger gewesen. Im Süden gebe es weiter Kämpfe, vor allem in der großen Provinz Helmand. Dort, wie in Kundus, kontrollieren die Taliban weite Teile fast aller Bezirke.
2016 flohen mehr als 660 000 Afghanen vor Kampfhandlungen aus ihren Dörfern – ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zu 2015 mit 470 000 Kriegsvertriebenen.