„Krieg ich Frieden?“ lautete das Motto des sehr gelungenen Abends. Unplugged und nur mit ihrer Stimme und Gitarre beeindruckte Jane Zahn ihr Publikum mit ihrem tiefsinnigen und vielseitigen Repertoire zu aktuellen politischen Themen.
Es gab kaum etwas Wesentliches, das von ihr nicht direkt oder indirekt benannt wurde: Sei es die Abhängigkeit unserer Politik von großen Finanzverwaltungsunternehmen wie BlackRock, die Frage nach den Regisseuren des Weltspektakels, in dem wir leben, die Macht der Manipulation oder die zunehmende Privatisierung von Grund und Boden.
Das Thema „Manipulation der Menschheit“ scheint in vielen ihrer Stücke durch. So beispielsweise in ihrer „Märchenstunde“, in dem sie von einem Land erzählt, das den Frieden bringt, indem es alle Menschen befreien möchte, und seit dem Zweiten Weltkrieg circa 80 Angriffskriege geführt hat. Dabei betont Jane Zahn jedoch: „Ich liebe Amerika. Ich liebe das ursprüngliche Amerika – nur nicht die, die es ermordet haben!“
Doch natürlich: „Russland ist an allem schuld!“ So lautet nur zufällig das Märchen beziehungsweise die Nachricht, die wir auch permanent in den öffentlichen Medien vorgesetzt bekommen. Und eine Zensur gibt es ja nicht, erst in ferner Zukunft, die sie mit ihrer „Nachrichtenvorhersage“ für das Jahr 2038 in einer möglichen Berichterstattung veranschaulicht. Eine freie Meinungsäußerung ist ja dann leider nicht mehr möglich und unter anderem mit einer Gefängnisstrafe belegt. Und wer möchte das schon? Lieber sollte doch wieder unser ursprüngliches Grundgesetz in Kraft treten, das die Würde und die Rechte der Menschen wahren sollte. Auch die der Frauen natürlich, die weltweit immer noch in vielen Bereichen benachteiligt sind oder unterdrückt werden. In diesem Zusammenhang würdigte Zahn Clara Zetkin für ihre Idee eines Internationalen Frauentages.
Auch dem Milliardär und WHO-Sponsor Bill Gates widmete Zahn ein eigenes Märchen. Unserem Fensteröffner in die Computerwelt, die unser aller Leben ja so schön und voller Illusion vereinfacht und die Menschheit zu ihrem eigenen Wohl abhängig macht von künstlicher Intelligenz und computergesteuerten und -kontrollierten sozialen Plattformen. Wo könnte sonst wohl individuell die Entwicklung des eigenen freien Geistes hinführen? Und für die bösen, bösen Viren, die seine Computerprogramme gefährden, hatte er glücklicherweise dann auch schon die passenden Schutzimpfungen, alias „Virenscanner“, parat.
Zum Ende ihres Programms erinnert Jane Zahn mit „Aller Anfang ist leicht!“ und leisen berührenden Klängen in ihrem Lied „Sand“ ihr Publikum an ein nachdenkliches Hinschauen und Handeln bezüglich des Weltgeschehens.
Und wer weiß, vielleicht war dieser sehr gelungene kabarettistische Abend motivierend für andere Menschen, um auch ein wenig Sand im Getriebe der Kriegsmaschinerie und Manipulation hier und da zu sein? Mit Worten, Texten oder Gesprächen. Jeder auf seine eigene Weise.