Leserbrief zu: „Ein Organ der Gegenaufklärung“, UZ vom 5. Juni

Konzernmacht

Roland Winkler, Aue

Was ist das für eine Gesellschaft? Naturschützer, Klimatologen, Virologen, Humanisten werden schneller als gedacht zu Feindbildern in einer Gesellschaft, die sich als freiheitlichste, demokratischste, rechtsstaatlichste der Welt und aller Geschichte versteht. Was und wer macht sie beliebig zu Feinden und Unpersonen, bedroht sie und mehr? (…) Zu verstehen ist das nur, wenn wir vom Menschenrecht auf das Interesse zurückgehen. Das Menschenrecht gibt es nicht. Immer und überall hängt es von Interessen, Macht und Einfluss ab. Ob Tesla, Auto- oder Energiekonzerne, wer noch so gültige Wahrheiten und Warnungen gegen deren Interessen ausspricht, gar dafür Öffentlichkeit sucht, der trifft auf die Macht der Interessen der Kapital- und Finanzwelt.

Bleibt die Frage, wie und warum Medien und Politik jede Wahrheit, die gegen herrschende private Interessen steht, zu leugnen verstehen und es schaffen, die Bevölkerung gegen ihre ureigensten Lebensinteressen zu instrumentalisieren. Ist es Zufall, dass Ministerpräsidenten unterschiedlicher Parteien in Autoländern Hilfen für Autokonzerne unterstützen oder jede Sauerei wie am Stuttgarter Bahnhof mitmachen?

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"Konzernmacht", UZ vom 12. Juni 2020



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