Konfrontationskurs II

Im Kraftfahrzeug-Handwerk in Baden-Württemberg geht die Kapitalseite laut IG Metall auf Konfrontationskurs und spricht von einem „Angriff auf die Arbeitsbedingungen“. Im Vorfeld der am Dienstag gestarteten Tarifverhandlungen verlangten sie „zur Überwindung der aktuellen Krise“ eine Nullrunde für 18 Monate. Darüber hinaus sollen Zuschläge mit Ausnahmen nur noch 25 Prozent betragen, Mehrarbeitszuschläge erst ab der 41. Wochenstunde anfallen und der Samstag soll ein regulärer Arbeitstag werden. Die IG Metall fordert 4 Prozent mehr Lohn für die bis zu 60.000 Beschäftigten.

Die Tarifgemeinschaft des Kfz-Gewerbes habe Ende März wesentliche Teile des Manteltarifvertrags ohne Vorwarnung gekündigt, kritisiert die IG Metall. Kapitalvertreter Andreas Göritz sagte: „Jetzt kündigen wir das erste Mal in der Nachkriegsgeschichte teilweise einen Tarifvertrag – dann beschwert sich die Gewerkschaft, dass wir es nicht ankündigen.“ So vorzugehen sei üblich, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und beklagte seinerseits, dass die Unternehmen 2020 neben der Aufstockung zum Kurzarbeitergeld eine vor der Pandemie vereinbarte Gehaltserhöhung von 2,6 Prozent hätten zahlen müssen.

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"Konfrontationskurs II", UZ vom 21. Mai 2021



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