Die Ausstellung „Gegen das Vergessen – Widerstand und Verfolgung in Mülheim an der Ruhr 1933 bis 1945“ der VVN-BdA Mülheim sollte eigentlich in einer der örtlichen Realschulen gezeigt werden. Die Schulleitung untersagte aber der Stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Inge Ketzer, Führungen durch die Ausstellung anzubieten. Als Grund nannte die Schulleitung die Mitgliedschaft Ketzers in der DKP (siehe UZ vom 16. September). Die Ausstellung wurde daraufhin von der VVN-BdA wieder abgebaut. Nach langen Schweigen traf sich die Schulleitung vergangene Woche mit der Verfolgten-Organisation (ohne Ketzer) und wiederholte dort ihre Entscheidung, die Antifaschistin auszuladen. Rückenwind erhielt die Schulleitung von der schwarz-grünen Stadtregierung. Die Koalition aus CDU und Bündnis 90/Die Grünen sei „sich einig, dass eine Parteifunktionärin einer extremen Partei grundsätzlich nicht geeignet ist, Schülern gegenüber als Lehrende in der außerschulischen politischen Bildung aufzutreten“. Karl-Heinz Zonbergs, Vorsitzender der VVN-BdA Mühlheim, sagte nach dem Treffen mit der Schulleitung, dass das Handeln der Realschule nicht mit dem Anliegen der Ausstellung zu vereinbaren sei.
Kommunistin bleibt ausgeladen
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