Es war kein Durchkommen. Am 6. November blockierten Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) und der Kommunistischen Jugend (KNE) in der Stadt Tyrnavos sechs Lastwagen, die Munition zum Transport in die Ukraine geladen hatten. Die Lkw mit ukrainischen, polnischen und bulgarischen Kennzeichen transportierten Raketen und Munition aus einem Lager in der Region und waren auf dem Weg in die Ukraine. „Die Lieferung“, so erklärte die KKE in einem Bericht über die Aktion, „war Teil der von der griechischen Regierung getroffenen Zusagen über die verstärkte Beteiligung des Landes am Krieg in der Ukraine mit einer kontinuierlichen Lieferung von Kriegsmaterial an das Selenski-Regime“. Der Transport der mörderischen und gefährlichen Fracht führte demnach am helllichten Tag durch eine Stadt, in der Tausende von Menschen leben.
Mit Parolen wie „Kein Land und kein Wasser für die Mörder des Volkes“ und „NATO raus aus Griechenland“ blockierten die Kommunistinnen und Kommunisten trotz der Anwesenheit von Polizeikräften die Straße. Sie „demonstrierten in der Praxis den Willen der großen Mehrheit des Volkes, die Beteiligung Griechenlands an den tödlichen imperialistischen Plänen der USA-NATO-EU zu stoppen“, so die KKE in ihrem Bericht.
Die unnachgiebige Haltung der Mitglieder der KKE und der KNE war erfolgreich: Die tödliche Fracht passierte Tyrnavos nicht. Die Lastwagen fuhren zurück, versehen mit den Slogans „NATO-Mörder geht nach Hause“.
Während der Aktion kamen die Menschen aus ihren Häusern und jubelten und applaudierten den Kommunisten. Nachdem die Lastwagen kehrtgemacht hatten, formierte sich ein Marsch durch die Stadt. Mit Parolen und Reden informierten die Organisatoren die Bevölkerung über die Demonstration und riefen sie auf, wachsam zu sein und den Kampf zu intensivieren, um die Umwandlung der Region Thessalien in eine Kriegsbasis der USA-NATO-EU zu stoppen. Auch eine Delegation der Stadtverwaltung von Tyrnavos hatte sich eingereiht. Der kommunistische Bürgermeister, Stelios Tsikritsis, betonte unter anderem, dass „die Menschen von Tyrnavos mit ihren militanten Traditionen, die viele Male ihre Antikriegsbotschaft ausgesandt haben, (…) eine weitere Beteiligung des Landes am imperialistischen Schlachthaus nicht zulassen werden. Unser Slogan lautet: ‚Weder ein Stützpunkt für Mörder noch ein Ziel für Vergeltungsmaßnahmen‘“.