Natürlich muss man in unserer Partei immer viel organisieren. Infostände anmelden, die UZ rechtzeitig zum Verteiltermin parat haben, die Tagesordnung für die nächste Mitgliederversammlung verschicken. Darum ging es allerdings auf dem Organisationspolitischen Seminar in der Karl-Liebknecht-Schule der DKP am vergangenen Wochenende nur nebenbei. Gekommen waren Genossinnen und Genossen aus ganz Deutschland, die sich in Leitungsfunktionen befinden oder solche in Zukunft übernehmen sollen. Bei der Fragerunde zum Einstieg wurde bereits deutlich, dass man vor den verschiedensten Problemen steht. Hilfestellung dazu sollte es im Seminarprogramm geben.
Nach dem Referat zum demokratischen Zentralismus und einer kurzen Diskussion ging es um unsere Arbeitsweise. Anhand eines praktischen Beispiels wurde verdeutlicht, wie wir mit Hilfe unserer Weltanschauung ganz konkret Lösungen erarbeiten können. Zu Beginn sprudelten aus den Teilnehmern durchaus gute Ratschläge, so dass sie erst gar nicht verstanden, warum sie von der Seminarleitung gebremst wurden. Im Laufe des Samstagvormittags setzte sich dann die Erkenntnis durch, dass es sinnvoll ist, die Ausgangslage kollektiv zu analysieren, um dann gemeinsam aus dem gefundenen Widerspruch ein Ziel zu formulieren und erst dann zur Umsetzung zu schreiten. Darauf aufbauend wurden die Begriffspaare Kollektiv und Individuum, Realität und Anspruch sowie Kritik und Selbstkritik in der Gruppe diskutiert.
Auch wenn bis dahin schon vieles aus dem Gruppenleben mit eingeflossen war, wurde es am Nachmittag nochmal praktischer. In Kleingruppen hieß es, das Gelernte anzuwenden. Und das war gar nicht so leicht, auch weil die Gruppen sich die ein oder andere Herausforderung in ihre Szenarien hineingebastelt hatten.
Mit der für die Karl-Liebknecht-Schule typischen guten Verpflegung wurde dann der Feierabend eingeläutet. Bei dem einen oder anderen Getränk wurden die großen und kleinen Fragen des Kommunismus vertieft. Das artete natürlich nicht aus, da am nächsten Tag noch zwei große Themen auf dem Programm standen. Den Anfang machte eine gemeinsame Erarbeitung der Rolle von Strategie und Taktik in unserer Bewegung und wie sie mit unserer Weltanschauung, unserem Programm und unserer Partei zusammenhängen. Passenderweise gab es dazu einen Abriss über die Geschichte der Arbeiter- und kommunistischen Bewegung. In der Diskussion gelang es, die Themen des Wochenendes mit aufzugreifen, die Niederlage des Sozialismus in Europa sowie die darauf folgenden Auseinandersetzungen in der DKP anzureißen. Auch daran wurde klar, dass der Weg voran alles andere als einfach ist und wir noch viel vor uns haben. Aber auch, dass ihn außer uns keiner geht: Der Ort für kämpfende Kommunisten in Deutschland ist die DKP. Wie wir den Kampf organisieren war Inhalt des Seminars. Das nächste findet vom 11. bis 13. November 2024 statt. Jede Gliederung und jeder Genosse und jede Genossin kann davon profitieren.