Betr.: „Racial Profiling“ und „Versagt?“, UZ vom 6.1.

Köln wie in Sachsen

Von Michael Stiels-Glenn, per E-Mail

Während Linke und die sozialen Netzwerke sich über die Abkürzung „Nafri“ aufregen, geht das eigentlich Wichtige unter: Die Grundhaltung der Polizei gegenüber Nichtdeutschen! „Racial Profiling“ passt in die Denk- und Wahrnehmungsgewohnheiten vieler Polizisten, ebenso wie es eine große Schnittmenge zur Politik von AfD und NPD gibt. Und wenn das in Köln vor der Silvesternacht 2016 noch liberaler war, hat spätestens die öffentliche Hetzjagd gegen die Kölner Polizei und den NRW-Innenminister Jäger (und an dieser Hetze war auch Alice Schwarzer aktiv beteiligt) dafür gesorgt, dass die Kölner Polizei in vorauseilendem Gehorsam so rassistisch handelt wie die Kollegen in Sachsen – und selbst wenn man dort nicht mehr von „Nafri“ spricht, sondern von nordafrikanischen Männern, bleibt die Botschaft die gleiche. Die UZ sollte sich also nicht über die Abkürzung aufregen.

Zu Amri muss ich die Behörden in NRW in Schutz nehmen: Die haben nicht wie beim NSU weggeschaut. Dort waren ja Verfassungsschützer aktive Komplizen des Trios und haben sich sogar der Strafvereitelung schuldig gemacht. Wenn wir keine lückenlose Überwachung wollen, haben die Behörden im Falle Amris alles getan. Und jeder, der Böses tun will, hat den Vorteil der Aktion: Er entscheidet, wann er was wie anstellt. Das ist ein Grundgesetz. Die Behörden können hier nur reagieren.

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"Köln wie in Sachsen", UZ vom 20. Januar 2017



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