Türkische Polizisten eröffneten an einem Kontrollpunkt in der Provinz Van im Osten der Türkei das Feuer auf einen Kleinbus, der Migrantinnen und Migranten transportierte. Dabei töteten sie ein vierjähriges afghanisches Kind und verletzten viele Passagiere. Den Angaben des Gouverneursamts zufolge befanden sich 40 Migrantinnen und Migranten in dem Bus. Sie hätten ohne gültige Papiere die Grenze passiert. Die Fahrer befinden sich auf der Flucht.
Der offiziellen Version nach hätte die Gendarmerie nur in die Reifen eines verdächtigen Fahrzeugs geschossen, nachdem der Fahrer die Anweisungen zum sofortigen Anhalten ignoriert hatte. Das Kind und die übrigen Verletzten seien von Querschlägern getroffen worden.
Augenzeugen zufolge haben die Sicherheitskräfte den Wagen „intensiv beschossen“, als er in eine Sackgasse geriet. Dass auf Menschen gezielt wurde, beweisen auch die eingeschossenen Autoscheiben. Die zu Tode verängstigten Menschen verließen nach dem Beschuss den Kleinbus und flohen in umliegende Scheunen oder in die Berge, um Schutz zu suchen. Dabei schossen die Polizisten auf Füße und Beine der fliehenden Menschen.