Kritik amTarifabschluss für den baden-württembergischen Einzelhandel kann und darf natürlich auch Herbert Schedlbauer üben.
Wer jedoch dem zuständigen ver.di-Landesfachbereich Handel und der dortigen Tarifkommisson schnell mal unterstellt, sie wollten sich „noch stärker“ der Sozialpartnerschaft zuwenden bzw. handelten quasi auf Weisung des ver.di-Bundesvorstandes, um die Tarifauseinandersetzungen aus dem Wahlkampf herauszuhalten, der zielt kilometerweit daneben. Die Große Tarifkommission in Baden-Württemberg hat das Ergebnis der diesjährigen Tarifverhandlungen ohne Gegenstimme, bei nur einer Enthaltung angenommen. Weil Frank Bsirske das so wollte? Da lachen ja nicht einmal die Hühner. Tatsache ist auch: Die in dem Artikel kritisierten Kolleginnen und Kollegen orientieren seit vielen Jahren auf eine konfliktorientierte Gewerkschaftspolitik und haben in den Tarifrunden immer wieder sehr intensiv gestreikt.
Der Vorwurf in dem Artikel, der baden-württembergische ver.di-Landesfachbereich Handel schwäche „letztendlich den gewerkschaftlichen Widerstand in der Auseinandersetzung mit dem Kapital“, ist harter Tobak, geht aber an die falsche Adresse. Dafür sind in der Gewerkschaftsbewegung ganz andere zuständig, die in der UZ – wenn überhaupt – eher mit Wattebäuschen beworfen werden. Aber das kann sich ja noch ändern …