Zum Drohnenangriff auf den Kreml

Kiews Größenwahn

Im September 1941 zog die faschistische Wehrmacht die Heeresgruppe Mitte, rund zwei Millionen Mann, für den Angriff auf Moskau, die Operation Taifun, zusammen. Die Operation Taifun scheiterte, wie auch das gesamte Unternehmen Barbarossa. Die Rote Armee konnte die faschistische Vernichtungsmaschine stoppen, konnte die Sowjetunion, konnte Europa, auch Deutschland, von der Geißel des Faschismus befreien. 27 Millionen Sowjetbürger mussten dafür ihr Leben lassen. Am 9. Mai feiert die russische Bevölkerung, feiern alle dem Frieden und der Humanität Verpflichteten diesen historischen Tag des Sieges.

Natürlich nicht das faschistisch durchsetzte Regime in Kiew. Die Bandera-Verehrer – jemand anderes kommt kaum in Frage – hatten sich vorgenommen, 80 Jahre später das zu schaffen, was den Faschisten 1941verwehrt geblieben war: Ein Angriff auf das zentrale politische Zentrum Russlands, auf den Senatspalast im Moskauer Kreml.

Soweit erkennbar konnten die Drohnen vor Erreichen des Ziels abgefangen werden. Der materielle Schaden ist überschaubar. Der propagandistische weniger. Die ukrainische Post kündigte umgehend den Druck einer Briefmarke mit dem brennenden Kreml an. Wie schon beim Attentat auf die Kertsch-Brücke oder bei der Versenkung der „Moskwa“. Wie bei Faschisten üblich, führt das Selenski-Regime vor allem einen Medienkrieg. Zumindest in der Propaganda will man siegen. Die in Mafia-Manier an Russland gerichtete Botschaft soll lauten: Wir tragen den Krieg in euer Land. Wir sind mächtig. Niemand ist vor uns sicher.#

Der Drohnen-„Erfolg“ soll Russland zu unüberlegten, emotionalen Reaktionen veranlassen, die eine weitere und weitergehende Unterstützung des Kollektiven Westens als notwendig erscheinen lassen. Er soll die im Westen aufgekommenen Zweifel über die Schlagkraft der ukrainischen Armee zerstreuen, einen Sieg der ukrainischen Kräfte als möglich erscheinen lassen. Der Großdeutsche Rundfunk siegte auch, bis die rote Fahne auf dem Reichstag flatterte.

Wie schon 1945, zählen für den Kreml auch heute die harten Fakten des Krieges. Hier liegt auch seine Antwort. Die russische Armee erhöhte ihre Anstrengungen in den letzten Tagen deutlich. Entschieden wird nicht auf Briefmarken.

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"Kiews Größenwahn", UZ vom 12. Mai 2023



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