Im Jahr 2018 wurden bundesweit über 300.000 Haushalten der Strom abgestellt, in Hessen waren es im gleichen Zeitraum 22.148 Haushalte. Dies dürfte auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg die übliche Praxis sein.
Gerade in Zeiten der Pandemie sind Bezieher und Bezieherinnen von SGB II oder Grundsicherung von Stromabschaltungen besonders hart betroffen stellt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung fest. Zwischen 2008 und 2018 stieg der Strompreis um knapp 40 Prozent, der Anteil für die Stromkosten im Regelsatz der Grundsicherung nur um 27 Prozent.
Walter Busch-Hübenbecker, Spitzenkandidat der DKP für die Kreistagswahl 2021, kritisiert die Tatsache, dass schon 4 Wochen nach einer Mahnung mit entsprechender Ankündigung Grundversorger wie die entega den Strom eines Haushaltes abstellen können.
Busch-Hübenbecker in einem Schreiben an den Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg und Mitglied des Aufsichtsrates der entega, Klaus Peter Schellhaas: „Diese Stromabschaltungen widersprechen der Würde des Menschen. Ohne Strom können die Betroffenen weder Mahlzeiten noch Hausaufgaben machen. Ohne Strom ist eine soziale Teilhabe unmöglich. Daher sind Stromabschaltungen nicht verhältnismäßig.“
Die Gewinne des Stromversorgers entega lassen eine Bekämpfung der Energiearmut zu: Die Umsatzerlöse der entega liegen bei 314 Millionen Euro und somit 37 Millionen Euro über denen von 2017. Dies resultiert insbesondere aus höheren Umsätzen mit Co2-Zertifikaten.
Busch-Hübenbecker weiter: „Als Spitzenkandidat der DKP bin ich der Auffassung, dass die betroffenen Menschen in unserem Landkreis von solchen Stromabschaltungen befreit werden müssen. Unser Landkreis sollte sich zur Bekämpfung der Energiearmut bereit erklären.
Als erstes wären in der Pandemie die Stromabschaltungen einzustellen.“