Massenproteste auf der sozialistischen Insel gegen vom Westen hochgeschriebene Systemgegner

Keine Chance für Konterrevolutionäre auf Kuba

Am vergangenen Montag überschritt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie die 300er-Marke. Am gleichen Tag war sie in Kuba landesweit auf 23,1 und in sieben der 15 Provinzen auf einen Wert unter 10 gesunken. Das trotz der US-Blockade noch immer vorbildliche Gesundheitssystem der sozialistischen Inselrepublik ermöglichte am 15. November die Wiederaufnahme des Unterrichts in allen Bildungseinrichtungen, die Öffnung des Landes für den internationalen Tourismus und eine weitgehende Normalisierung des Alltags. Die westlichen Medien nahmen den Erfolg Kubas kaum zur Kenntnis. Stattdessen verbreiteten sie zahlreiche Falschmeldungen über die „Unterdrückung friedlicher Proteste“. Auch Solidaritäts-Aktionen mit dem sozialistischen Kuba in zahlreichen deutschen und europäischen Städten wurden unterschlagen.

Weltweit demonstrierten Anfang der Woche tausende Menschen in mehr als 80 Städten gegen den Versuch von Systemgegnern und exilkubanischen Contra-Organisationen, Kuba zu destabilisieren und eine Farbenrevolution zu inszenieren. In Havanna protestierte eine sich „Los Pañuelos Rojos“ (die roten Tücher) nennende Gruppe junger Leute im „Parque Central“ der Altstadt mit einem „antiimperialistischen Sit-in“. Im Stadtteil Vedado marschierten Mitglieder des Studentenverbandes FEU zum „El-Quijote-Park“, wo Anwohner die erhoffte wirtschaftliche Erholung des Landes mit einer „Conga Cubana“ feierten. Die Trommel-Rhythmen wurden von den Rufen „Viva Cuba“ und „Viva la Revolución“ begleitet.

Die Beteiligung an den unter anderem von der „Tagesschau“ als „Massenproteste“ angekündigten Aktionen der Systemgegner war für deren Organisatoren dagegen enttäuschend. Als Erklärung verbreiteten das „ARD“-Flaggschiff und andere Medien, dass Hauptinitiator Yunior García Aguilera „von Polizisten in Zivil“ daran gehindert worden sei, durch Havanna zu marschieren. Tatsächlich zeigt ein von dessen Contra-Plattform „Archipiélago“ selbst verbreitetes Video, wie Nachbarn García zur Rede stellten und eine Erklärung verlangten, warum er mit einer feindlichen Macht kollaboriere.

Wie bereits bei den gewalttätigen Aktionen am 11. Juli beeinflussten die „sozialen Netzwerke“ Facebook und Twitter erneut durch eine Manipulation ihrer Algorithmen die Wahrnehmung der Nutzer zugunsten der Contras. Die Nachrichtenagentur „Prensa Latina“ hatte am Montag festgestellt, dass der von Solidaritäts-Gruppen bei Twitter eingerichtete Hashtag #­CubaVive allein am Vormittag 420.000 Mal angeklickt worden war. Im selben Zeitraum wurde auf das von den Contras verwendete Schlagwort #15NCuba nur 300.000 Mal zugegriffen. Trotzdem erhielt deren Hashtag in der Top-Liste der Twitter-Trends die Spitzenposition, während #CubaVive ignoriert wurde. Mit derartigen Manipulation versuche der Mikroblog-Dienst des US-Unternehmens den Eindruck zu erwecken, „dass eine hohe Anzahl von Nutzern gegen die Regierung protestiert“, kritisierte Außenmister Bruno Rodríguez. „Die gleichen Mittel wie 2019 beim Staatsstreich in Bolivien werden jetzt auf Twitter gegen Kuba eingesetzt, um eine falsche Realität zu schaffen“, zitierte die KP-Zeitung „Granma“ dazu den Abteilungsleiter für Presse und Kommunikation des Außenministeriums, Juan Antonio Fernández ­Palacios.

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"Keine Chance für Konterrevolutionäre auf Kuba", UZ vom 19. November 2021



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