Am 7. Januar führte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) in Dortmund am ehemaligen Standort der Villa Springorum eine Kundgebung durch. In der Villa traf sich 90 Jahre zuvor die „Ruhrlade“, um Hitler den Weg zu bereiten. Die „Ruhrlade“ war eine informelle, also geheime Interessenvereinigung der zwölf einflussreichsten Ruhrindustriellen, die von 1928 bis 1939 existierte.
Dass der Faschismus kein Betriebsunfall war, sondern von Kapital und Industrie an die Macht gebracht wurde, wird heute gern verschwiegen. Die VVN-BdA fordert seit 25 Jahren von der Stadt Dortmund eine Gedenktafel am Ort des Geschehens. Am 7. Januar brachten sie die Tafel zum wiederholten Mal symbolisch an. Darauf steht: „Hier an der Ecke Eintrachtstraße/Hainallee stand die Villa Springorum. Es trafen sich darin am 7. Januar 1933 Franz v. Papen und führende Ruhrindustrielle der ‚Ruhrlade’, um über die Machtübertragung an Hitler weiter zu beraten. Sie erfolgte am 30. Januar 1933, und viele Ruhrindustrielle unterstützten sie. Sie profitierten von Krieg, Zwangsarbeit und Antisemitismus.“