Kehrwoche beim KSK

Das Kommando Spezialkräfte (KSK) wird nach mehreren Nazi-Skandalen teilweise aufgelöst. Der Rest der Truppe soll reformiert werden und bis zum Herbst unter verschärfter Beobachtung stehen, teilte Annegret Kramp-Karrenbauern den Obleuten des Verteidigungsausschusses mit. Die Entscheidung traf die Ministerin nach einem kurzfristig anberaumten Besuch am KSK-Standort Calw. Der Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Christof Gramm, hatte zuvor von einer „Mauer des Schweigens“ beim KSK gesprochen.

Die 2. Kompanie des Kommandos soll ganz aufgelöst werden. Das betrifft ein Viertel der Aktiven des Verbandes, rund 70 Soldaten. Gegen zahlreiche Angehörige dieser Kompanie laufen bereits Ermittlungen. Unbelastete Soldaten werden nach einer Prüfung auf andere Kompanien verteilt. Soldaten, gegen die teilweise schon offizielle Verfahren laufen, werden vorerst in andere Einheiten der Bundeswehr versetzt, später möglicherweise entlassen. Zudem soll das KSK seine Autonomie bei der Ausbildung der Spezialkräfte verlieren. Fortan sollen die Anwärter an der Infanterieschule des Heeres geschult werden.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Kehrwoche beim KSK", UZ vom 3. Juli 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit