Kapital braucht ­Kriegsflüchtlinge

Der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, befürchtet, dass deutsche Unternehmen in großem Umfang Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu Billiglöhnen ausbeuten wollen. „Auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gebäudereinigung suchen Firmen händeringend nach Personal. Manche Chefs wollen die oft gut qualifizierten Geflüchteten lieber heute als morgen einstellen – aber oft zu schlechten Bedingungen“, so Feiger. Wer etwa als Saisonkraft in der Landwirtschaft arbeite, habe bis zu 70 Tage lang keinen Sozial- und Krankenversicherungsschutz.

Kein Unternehmen dürfe jetzt die Lage der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, ausnutzen – ob auf der Baustelle, auf dem Spargelfeld oder in der Reinigungsfirma. Selbst wenn nur ein kleiner Teil der bislang über 340.000 nach Deutschland geflüchteten Ukrainer im Land bleibe, müssten jetzt die Weichen für eine „echte Integration am Arbeitsmarkt“ gestellt werden, so der Gewerkschaftschef. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse.

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"Kapital braucht ­Kriegsflüchtlinge", UZ vom 22. April 2022



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