Kanonenfutter gesucht

Die ukrainische Regierung will sich verstärkt um die Rückkehr von Kriegsflüchtlingen bemühen, die in Deutschland leben. Dazu sind sogenannte „Unity Hubs“ (Einheitszentren) in Berlin und später an weiteren Orten geplant, um Flüchtlinge bei der Arbeits- und Wohnungsvermittlung oder mit Bildungsangeboten zu unterstützen.

Seit Februar 2022 sind mehr als 1,1 Millionen Ukrainer nach Deutschland geflüchtet – so viele wie in kein anderes Land. In den von der Regierung in Kiew kontrollierten Gebieten leben heute nur noch 32 Millionen Menschen. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit nach dem Zerfall der So­wjet­union 1991 waren es nach Regierungsangaben noch 52 Millionen in der gesamten Ukraine. Die Zahl der Ukrainer, die im Ausland leben, wird von der Regierung auf 20 bis 25 Millionen geschätzt.

Laut Vizeregierungschef Tschernyschow werden angesichts des Bevölkerungsschwunds vor allem in der Rüstungsproduktion, im Energiesektor und beim Wiederaufbau Arbeitskräfte in der Ukraine benötigt. Rückkehrer würden vom Militärdienst zurückgestellt, wenn sie dort arbeiteten.

Die ukrainischen Streitkräfte leiden nach Aussage ihres Oberkommandeurs Olexander Sirski unter Personalmangel. Die Zahl der Soldaten in den mechanisierten Brigaden müsse erhöht werden, sagte er im Rundfunk. Leider aber reichten die Mobilisierungskapazitäten nicht aus, um diesen Bedarf zu decken. Die Ukraine ist gerade dabei, 14 neue Brigaden aufzustellen.

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"Kanonenfutter gesucht", UZ vom 24. Januar 2025



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