Als „historischen Moment“ bezeichnete das deutsche Außenministerium die Ankunft israelischer Kampfjets auf dem Fliegerhorst Nörvenich in NRW. Die Flieger und 200 israelische Soldaten nehmen zwei Wochen lang an einem Bundeswehr- und einem NATO-Manöver teil. Show-Einlagen inklusive: Zum Gedenken an das Olympia-Attentat von 1972 flog eine deutsch-israelische Formation zunächst über den bayerischen Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Zurück ging es über Dachau. Im Anschluss legten die deutsch-israelischen Kampfpiloten im Beisein von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in der dortigen KZ-Gedenkstätte einen Kranz nieder. „Nach dem Menschheitsverbrechen der Shoa ist es ein bewegendes Zeichen unserer heutigen Freundschaft, dass wir erstmals in unserer Geschichte Seite an Seite mit der israelischen Luftwaffe fliegen“, erläuterte Generalleutnant Ingo Gerhartz die geschichtsvergessene Aktion.
Der Außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, erklärte am Montag, die erste deutsch-israelische Militärübung auf deutschem Boden sei ein Zeichen der tiefen Freundschaft und Verbundenheit zwischen den Ländern. Schließlich sei Israel Deutschlands einziger demokratischer Sicherheitspartner im Nahen Osten. Die Zusammenarbeit der deutschen und der israelischen Luftwaffe ist laut Bundeswehr in den vergangenen Jahren schrittweise intensiviert worden. 2017 und 2019 nahmen deutsche Kampfflugzeuge an Übungen in Israel teil. Seit 2010 nutzt die deutsche Luftwaffe die israelische Kampfdrohne Heron TP und lässt ihre Piloten dafür in Israel ausbilden.