Für gute Arbeitsbedingungen und unsere Gesundheit

Kampf um jeden Arbeitsplatz und das VW-Gesetz

Aus „Roter Käfer“ – Zeitung der DKP Osnabrück für VW, Valmet u.a

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Wer die Verantwortung für den Abgasskandal trägt, ist immer noch nicht klar, genauso wie die Folgekosten. Bei der Absatzentwicklung zeigen sich unterschiedliche Einbrüche, nur China ist richtig gut. Die Führungsspitze bei VW will nun vieles anders machen, vor allem bei den organisatorischen Abläufen und Verantwortlichkeiten. Ob das was bringt bleibt abzuwarten.

Unverändert ist dagegen der Kurs auf maximale Profite: 6 Prozent Umsatzrendite in 2018. Um dieses Ziel zu erreichen soll es in allen Bereichen einen Produktivitätszuwachs von 10 Prozent geben.

Leiharbeiter sollen Zeche zahlen

Damit ist klar, wer die Kosten für den Skandal tragen soll: Die Belegschaft und vor allem die Leiharbeiter. Ganz nach dem Motto: die wussten ja worauf sie sich einlassen. Der in der Presse gemeldete Abbau von 10 000 Arbeitsplätzen wurde zwar dementiert, aber jeder weiß: Produktivität kann in den indirekten Bereichen fast ausschließlich durch Einsparung von Personal erreicht werden.

Wachsamkeit ist also angesagt, unsere Bereitschaft zum Widerstand gefordert. Auch bei vordergründig „vernünftigen“ Forderungen. Zum Beispiel „Kulturwandel“. Für uns heißt das: Schluss mit Kadavergehorsam und mit „Geht nicht gibt’s nicht“ – für das Management aber „Umbau ohne Mitbestimmung“! Verschlankung und schnellere Entscheidungen können verbesserte Abläufe bedeuten, aber auch Personalabbau und Abbau von Kommunikation untereinander und damit von Mitbestimmung!

Das gleiche gilt für die Streichung und Verschiebung von Investitionen. So notwendig „Sparen“ aufgrund des riesigen Finanzbedarfes auch sein mag: wir kämpfen für gute Arbeitsbedingungen und unsere Gesundheit.

Sinnvolle Vorschläge umsetzen statt „Dies(s) und Das machen“

Bei VW hat die „kooperative Konfliktlösung“ Tradition. Könnte das bald Vergangenheit sein? Haken wir nach, was aus den Vorschlägen der Belegschaft zur Effizienzsteigerung geworden ist. Mischen wir uns weiter ein mit Forderungen nach einem „echten Volkswagen“, nach passgenauen Modellen für regionale Märkte und für Angebote im gesamten Mobilitätsbereich. Darauf wurde nie gehört. Mehr Flexibilität von allen, wenn es darum geht, Beschäftigte aus Werken mit Beschäftigungsproblemen dort aufzunehmen, wo es noch genug Arbeit gibt.

Und Flexibilität und Hilfen auch beim Wechsel in andere Standorte, wenn im „eigenen“ die Arbeit knapp wird.

Machen wir uns nichts vor, auch bei VW gilt, wie in der ganzen Gesellschaft: Wer die Reichen nicht zur Kasse bitten will, muss sich mit den Brosamen zufrieden geben. Die Verantwortlichen und die Profiteure müssen ihren Beitrag leisten. Denn die Mär von der Handvoll Motorenentwickler, die das alles verursacht hätten, scheint ja nun endlich vom Tisch.

Profitgier ist die Ursache

Bonusgier beim Vorstand und noch mehr die Gewinnerwartungen der Eigentümer und der Aktionäre sind der eigentliche Antrieb für die kriminellen Machenschaften. Sie können und müssen ihren Beitrag leisten!

Keiner von ihnen wird deshalb auch nur in die Nähe der Armutsgrenze gelangen.

Deshalb heißt es auch in der Tarifrunde: Alles für die Durchsetzung der 5 Prozent!

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"Kampf um jeden Arbeitsplatz und das VW-Gesetz", UZ vom 11. März 2016



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