Vor 80 Jahren überfiel das faschistische Deutschland die Sowjetunion. Der Zweite Weltkrieg kam damit in seine entscheidende Phase.Der Krieg war nicht nur ein Kampf von Völkern, sondern ein Kampf von Ideologien, von Ideen, ein Kampf darum, in welcher Weltordnung die Menschheit leben wird.
Obwohl dieser Krieg der Sowjetunion unmessbares Leid brachte und mehr als 27 Millionen Opfer unter den sowjetischen Menschen forderte, wussten wir – und wissen bis heute -, dass uns nicht einfach Deutschland überfallen hat, sondern das faschistische Deutschland. Ein Deutschland, das geleitet wurde von den Ideen rassistischer Diskriminierung, den Ideen einer Herrennation. Es war der geballte Kapitalismus, der in einem entscheidenden Stadium versuchte, der kommunistischen Theorie einen Schlag zu versetzen. Wir wussten, dass es auch ein anderes Deutschland gibt, das Deutschland der Antifaschisten, das Deutschland der Kommunisten, das gegen den Faschismus kämpft.
Und gemeinsam mit diesen kämpfte nicht nur die Rote Armee, nicht nur die sowjetischen Menschen, nicht nur die Menschen anderer Länder, in erster Linie stellten sich dem Faschismus die Kommunisten entgegen, Kommunisten von Portugal bis zur Sowjetunion, Kommunisten im Inneren Deutschlands: Die Widerstandsbewegung, die ganz Europa erfasste.
Und wir sind sehr froh, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gerade dieses andere Deutschland die Deutsche Demokratische Republik gründen konnte. Gerade diese konnte einen Schutzschirm gegen den aufkommenden Brand des Faschismus in Westeuropa, in Westdeutschland aufbauen.
Heute, wo man in Europa versucht, die faschistische Ideologie und die kommunistische Ideologie gleichzusetzen, müssen wir gerade mit der Geschichte der kommunistischen Bewegung sorgsam umgehen, mit der Geschichte unseres gemeinsamen Siegs über den Faschismus, des Siegs derer, die in Konzentrationslagern und im Untergrund gegen den Faschismus kämpften und derer, die gegen ihn an den Fronten des Großen Vaterländischen Kriegs kämpften.
Weil diese Einheit – echter Internationalismus und echte Brüderlichkeit – ein Unterpfand dafür ist, in Zukunft einen einheitlichen Raum der Gerechtigkeit, einen Raum des ehrlichen Umgangs mit den Menschen zu schaffen. Eben die Gemeinschaft, von der Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin sprachen: Die Gemeinschaft der Freundschaft des Proletariats, der arbeitenden Menschen, derer, die die Ideologie des Kapitalismus, die Ideologie des Faschismus verabscheuen, sich nicht mit ihr abfinden. Und diese Lektion der Geschichte, die uns unzählige Opfer und gleichzeitig auch unzählige Helden hinterließ, muss für uns alle gemeinsam ein Unterpfand einer einigen Freundschaft sein, der Freundschaft zwischen dem russischen sowjetischen Volk und dem deutschen demokratischen Volk.
Jaroslaw Listow ist Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF)