Kampf gegen Auslieferung

Der Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich vor einem Londoner Gericht erneut gegen seine Auslieferung in die USA gewehrt. Der 49-Jährige erschien am Montag dieser Woche im Saal des Gerichts, während sich davor zahlreiche Demonstranten versammelten. „Sein Zustand ist schlecht“, so sein Vater John Shipton. Assange sitzt seit mehr als einem Jahr im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Die Anhörung zum Antrag der USA auf Auslieferung des gebürtigen Australiers wurde nach monatelanger Pause wegen der Corona-Pandemie fortgesetzt und soll mehrere Wochen dauern. Die US-Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material über Kriegsverbrechen der US-Truppen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen ihm in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Etlichen Beobachtern – darunter Parlamentarier und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen – wurde kurzfristig die Akkreditierung für die Online-Übertragung der Anhörung entzogen. Im Saal durften nur einige wenige Beobachter mit dabei sein. Assange hatte 2012 wegen einer bevorstehenden Auslieferung an die USA in der ecuadorianischen Botschaft in London Asyl gefunden. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, da er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen habe.

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"Kampf gegen Auslieferung", UZ vom 11. September 2020



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