Demonstrationen und Streiks am Internationalen Frauentag

Kampf der Lücke

Die Gewerkschaft ver.di hatte zum Internationalen Frauentag zu Streiks im Sozial- und Erziehungswesen aufgerufen, rund 70.000 Beschäftigte folgten diesem Aufruf. Sie legten am 8. März ganztägig die Arbeit nieder, Kitas und andere Einrichtungen blieben geschlossen. Die Streiks sind Teil der Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst (Bund und Kommunen). Bei den bisherigen Verhandlungen verweigerte die Gegenseite den Beschäftigten bisher eine Lohnerhöhung, die einen weiteren Reallohnverlust verhindern würde.

Zudem gingen Gewerkschafterinnen und Feministinnen bundesweit auf die Straße. In Berlin, wo der 8. März ein Feiertag ist, beteiligten sich etwa 10.000 Menschen an einer Demonstration, zu der unter anderem ver.di aufgerufen hatte. In Stuttgart waren es etwa 7.000 Menschen, in Köln 2.000. Gefordert wurde unter anderem, die große Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu schließen, die laut Statistischem Bundesamt 18 Prozent ausmacht. Einen Tag vor dem Internationalen Frauentag fand in diesem Jahr der „Equal Pay Day“ statt. Er markiert den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen im Schnitt zusätzlich arbeiten müssten, um auf das gleiche Gehalt zu kommen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres erhalten hatten.

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden heute und morgen fortgesetzt, unter anderem im öffentlichen Nahverkehr, der Straßenreinigung und der Müllentsorgung. Die Tarifverhandlungen werden am 27. März fortgesetzt.

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