Zu „Heiß und heißer“, UZ vom 28. Juli

Kälte- statt Hitzeschutz

Harald Kolbe, Hannover

Es ist bemerkenswert, wie schnell die UZ-Redaktion über manches Stöckchen springt, das ihr von dem Dümmsten der Regierenden hingehalten wird. Das war zu Beginn der Conona-Kampagne so und jüngst zu Lauterbachs Klima-Gag „Hitzeschutz“. Vor solchen redaktionellen Schnellschüssen empfiehlt sich Sachkunde. So gibt es in der international durchaus renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ vom 16. März eine ausführlich dokumentierte Studie über hitze- und kältebedingte Übersterblichkeit anhand von Daten aus 854 Städten in Europa. Danach gibt es jährlich etwa 20.000 Hitze- und 200.000 Kältetote. In Deutschland sind es 3.000 Hitze- und 20.000 Kältetote; untersucht wurden dafür hierzulande 127 Städte. Die Klimapolitik läuft also vollkommen verkehrt. Statt im Winter die Raumtemperaturen abzusenken und Heizen massiv zu verteuern, müssten generell Heizkosten gesenkt und Wärmestuben zum Beispiel für Wohnungslose eingerichtet werden. Statt Hitzeschutz benötigt es Kälteschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Und apropos Extremwetter: Im so bezeichneten Jahrhundertsommer 2003 hatten wir Temperaturen bis zu 37 Grad und im zweiten Jahrhundertsommer dieses Jahrhunderts, im Jahr 2018, hatten wir über fünf Monate eine Hitzeperiode mit Spitzenwerten um 39 Grad; das haben wir auch ohne Hitzeschutzplan überstanden.

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"Kälte- statt Hitzeschutz", UZ vom 25. August 2023



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