Die Existenz der in Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung „junge Welt“ ist gefährdet. Zwar konnte die Zeitung die verkaufte Auflage in den letzten fünf Jahren von 17500 auf 19400 steigern, die für die Ökonomie entscheidende Zahl der Abonnements sei aber um 2 000 zu niedrig, so Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer der Verlag 8. Mai GmbH, in der die Zeitung erscheint. Daher hätten die Einnahmen mit der Kostenentwicklung nicht mithalten können.
Es sei nicht einfach, in Zeiten eines rechten Vormarsches erfolgreich eine linke Tageszeitung zu machen. „Eine linke unabhängige Zeitung ist aber gerade jetzt notwendiger denn je“, stellte jW-Chefredakteur Stefan Huth fest. Entscheidend für das weitere Erscheinen sei der Bestand an bezahlten Abonnements, weil darüber die laufenden Kosten für die Zeitungsherstellung finanziert werden, so die Leitung von Verlag, Redaktion und Genossenschaft im Offenen Brief an die Leserschaft.