Auszug aus der letzten programmatischen Rede von Hugo Chávez vor dem Ministerrat am 20. Oktober 2012. Am 5. März 2013 starb der Präsident Venezuelas in Caracas.
Vor vielen Jahren kam ein spanischer Priester (…) in der Karwoche und durchreiste das Land der Indígenas in den Llanos. Er kommt in ein indigenes Dorf (…). Sie haben ihre Art zu feiern, ihre Götter, ihre Verhaltensregeln, ihre Gastronomie. Dann sagt der Priester zu ihnen: „Ihr dürft in der Karwoche kein Schweinefleisch essen. Am Gründonnerstag müsst ihr Fisch oder Chigüire (Wasserschwein, eine Art Meerschweinchen, Anm. d. Red.) essen.“ Denn dort gab es ein dickes Schwein, und er nahm an, dass sie es essen wollten. „Habt ihr verstanden?“ „Ja, wir haben verstanden.“ „Ihr dürft kein Schweine- oder Rindfleisch essen.“
Bevor der Priester ging, führte er sie zum Fluss, um sie zu taufen. Er fragte sie: „Wie heißt du?“ Der indigene Name war „Caribay“. „Nein, nein, von wegen Caribay! Du heißt Juana. Man muss den Menschen christliche Namen geben.“ „Und wie heißt du?“ Noch ein indigener Name: „Guaicaipuro“. „Nein, von wegen Guaicaipuro! Du heißt Nicolás.“
Dann ging er fort, kam am Gründonnerstag zurück und sah, dass die Indígenas tanzten und das Schwein brieten. „Wie kann es sein, dass ihr dieses Schwein essen wollt? Ich habe euch doch gesagt, dass ihr kein Schwein essen dürft.“ Da sagte der Kazike (Anführer, Anm. der Red.) zu ihm: „Nein, wir haben das Problem gelöst. Wir haben dieses Schwein getauft und ihm den Namen Chigüire gegeben.“
Sie haben es zum Fluss geführt und es umgetauft: „Schwein, du heißt jetzt Chigüire.“ Und dann haben sie das Schwein gegessen.
So machen wir es bisweilen mit dem Sozialismus: „Junge, du heißt Sozialismus“, aber im Grunde bist du nach wie vor ein Schwein.