Torgaus Oberbürgermeisterin Romina Barth (CDU) hat unerwartet die offizielle Gedenkveranstaltung zum „Elbe Day“ am 25. April abgesagt. An diesem Tag vor 77 Jahren trafen in Torgau Soldaten der Roten Armee und der US-Army zusammen. Ihr historischer Handschlag wurde zum Symbol der Befreiung von Faschismus und Krieg. Barth begründet ihre Entscheidung in einem Brief an die Fraktionen im Torgauer Stadtrat mit der „aktuellen Lage“. „Wir wussten von der Absage vorher nichts“, sagte Henry Goldammer, Chef der CDU-Fraktion im Stadtrat. Die CDU war wie alle anderen Stadtratsfraktionen vorher nicht informiert worden. Die aktuelle Situation gleiche einem „Pulverfass“. Niemand könne vorhersagen, was passiere, wenn Protagonisten dieses Konflikts an der Elbe aufeinandertreffen, spekuliert Goldammer über die Entscheidung seiner Parteifreundin.
Umso wichtiger wird für alle Friedensfreundinnen und -freunde die Demonstration anlässlich des „Tages der Begegnung“ am Samstag, den 23. April, in Torgau. Gerade in Zeiten, in denen Krieg herrscht und die NATO, allen voran Deutschland, die größten Aufrüstungsprogramme seit dem II. Weltkrieg genehmigt haben, ist es wichtig, an das Versprechen der Soldaten von einst zu erinnern. Angesichts der Verbrechen des deutschen Faschismus schworen sie, alles zu tun, um künftige Kriege zu verhindern.
In den vergangenen Jahren hatten die DKP, das Ostdeutsche Kuratorium von Verbänden, der „RotFuchs“-Förderverein gemeinsam mit Friedensorganisationen am Jahrestag für Frieden mit Russland und China geworben. Der Auftakt zur Friedensdemonstration am 23. April in Torgau ist um 12 Uhr auf der Ostseite der Elbe am Fahnenmonument. Neben Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, spricht Liane Kilinc von der Organisation „Friedensbrücke/Kriegsopferhilfe“. Musikalisch unterstützen Ernesto Schwarz und Hartmut König die Friedensmanifestation in Torgau.
Nähere Informationen: torgau@dkp.de
Vorab aus der UZ vom 22. April 2022