Jedes 7. Kind auf Hartz IV angewiesen

Kinderarmut hat viele hässliche Konsequenzen. Ungesunde Ernährung, unzureichend Sport und mangelnde außerschulische Bildung (z. B. das erlernen eines Musikinstruments) sind nur einige der Folgen. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung hat jedes zehnte armutsgefährdete Kind nicht einmal genug Winterkleidung. Dazu kommt die soziale Abgrenzung, die sich zwangsläufig aus dem Umstand ergibt, dass sie aus Geldnot an viele Aktivitäten nicht teilnehmen zu können.

1,54 Mio. Kinder, 30 000 mehr als letztes Jahr, unter 15 müssen diese unfreiwillige Abgrenzung heute ertragen. Das geht aus einer Datenauswertung der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor. Die Daten stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. So ist in Berlin und Bremen fast jedes dritte Kind betroffen (31,5 Prozent), in Sachen-Anhalt sind es 21,8 Prozent, in Hamburg 20,4 Prozent. Am besten geht es Bayern mit 6,5 Prozent. Hervorzuheben ist auch hier wieder der Unterschied zwischen den neuen und alte Bundesländern. In Westdeutschland sind 13Prozent der Kinder betroffen, in Ostdeutschland 20,3 Prozent.

Zimmermann wies darauf hin, dass es hierbei gar nicht um die Armut der Kinder, sondern um die Armut der Eltern und die Auswirkungen auf ihre Nachkommen ginge. Kinderarmut sei vor allem dort verbreitet, wo der Arbeitsmarkt immer noch angespannt sei und zu großen Teilen aus Niedriglohnjobs bestehe. Der GroKo warf Zimmermann vor, nichts gegen das seit langem bekannte Problem zu tun und Forderte eine Erhöhung des Hartz-IV-Satzes für Kinder.

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"Jedes 7. Kind auf Hartz IV angewiesen", UZ vom 3. Juni 2016



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