Nachhilfe gab es am Dienstag im Deutschlandfunk von der Linken-Ko-Vorsitzenden und Spitzenkandidatin ihrer Partei zu den Bundestagswahlen Janine Wissler. Worin? In dem, was die Linkspartei heute unter Friedenspolitik versteht. Das ist nicht mehr viel. Eine „friedliche Außenpolitik“ will Wissler und keine „Kampfeinsätze der Bundeswehr“. Wie sich ihre Partei verhalten würde, wenn mögliche Koalitionspartner im Bund auf „Aufklärungseinsätze“ setzen, mag sie lieber nicht sagen. Auf keinen Fall aber soll Deutschland raus aus der NATO. Stattdessen solle die NATO „aufgelöst“ werden. Klingt gut? Ist es aber nicht. Aufgelöst heißt nicht abgeschafft, die Linkspartei will die NATO durch ein „kollektives Sicherheitsbündnis“ ersetzen. Wissler gilt als das linke Gegenstück zur Mitvorsitzenden Hennig-Wellsow. Aber wer so redet, hat die Friedenspolitik um des lieben Regierens willen auch schon über Bord geworfen.
Janine Wissler
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