Nach der Lektüre des Beitrages war ich doch sehr verwundert – ich hatte die Haltung der Partei zu „#aufstehen“ ganz anders in Erinnerung. (…)
Volker Braun, um mit dem Zitat am Ende des Beitrags zu beginnen, das auch die Überschrift hergab, meinte doch vermutlich mit „vergammelt“ das Versinken der drei Parteien, die sich meist noch immer „links“ nennen, im Alltags-Kleinklein und im Parlamentarismus, in den sogenannten „Sachzwängen“, „Haushaltszwängen“ und „Alternativlosigkeiten“. Das ist auch für Rosa-Rot-Grün in ganz unterschiedlichem Maße zutreffend, da darf man nicht alle in einen Topf werfen. (…)
Ja, „Der Konflikt ist beruhigt, aber nicht gelöst“ (T. Pflüger) (…). Aber wie auch, wenn Katja Kipping und „ihr“ Institut Solidarische Moderne“ (ISM) offenbar mit Billigung Bernd Riexingers sich die globalen „Offenheitslosungen“ von George Soros und anderen Neoliberalen zu eigen machen und keinen Blick mehr haben für die Haltung der hiesigen Arbeiter und Arbeitslosen, welche den Druck frischer billiger und williger Arbeitskräfte aus der Dritten Welt auf Löhne, Arbeitsbedingungen, Mieten und Sozialkassen fürchten? (…)
Leidert kolportiert Olaf Matthes – Pflüger folgend – sogar darüber hinaus das völlig unhaltbare Gerücht, Sahra und die Leute von „#aufstehen“ wollten das Asylrecht verschärfen, weniger Flüchtlinge aus Krieg und Not aufnehmen und vor allem die Arbeitsmigration einschränken; Letzteres ist wohl richtig, wenn es die Arbeiterklasse in Deutschland so will, auf wen sonst sollten wir hören? Die beiden anderen Punkte aber sind pure Verleumdung!
Es ist übrigens kein guter Stil, zwei Kritiker Sahra Wagenknechts zu Wort kommen zu lassen, aber keinen „von der anderen Seite“. Darf man das „einseitig“ nennen? (…)
Deutschland ist (…) gespalten – und zwar vor allem anderen sozial: in Ausbeuter (und sich z. T. schamlos Bereichernde) und in Ausgebeutete und Ausgeplünderte. Keine „Einheit gegen den Rassismus“ kann das überdecken. Darauf lenkt Sahra wieder und wieder die Aufmerksamkeit, und das ist gut so!