Auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Düsseldorf-Gallberg, Stadtbezirk Gerresheim, erinnerten Antifaschisten am Sonntag, 8. Mai, an die Befreiung vom Faschismus. Die Initiative dazu ging wieder von der DKP und der Partei „Die Linke“ aus. Blumen schmückten den Gedenkstein am Eingang der Anlage. Auch die VVN beteiligte sich engagiert mit einem Transparent. In diesem Jahr bekam die kleine Feier erneut eine internationale Symbolik, denn Gäste aus der ehemaligen Sowjetunion waren gekommen.
Wolfram Müller-Gehl, Bezirksvertreter im Gerresheimer Rathaus, stellte die militärische Befreiung vom Faschismus dar. Er verwies auf die Millionen Opfer der Sowjetunion. 1 500 von ihnen sind auf diesem Friedhof beigesetzt. Sie waren Gefangene und Zwangsarbeiter, die von den umliegenden Konzernen ausgebeutet worden waren.
Uwe Koopmann von der Gerresheimer DKP wies nach, dass mit dem Ende des 2. Weltkrieges das Nazi-Regime zwar entwaffnet, aber nicht ideologisch vollkommen besiegt war. An zahlreichen Beispielen belegte er, wie Nazi-Größen bis in die unmittelbare Gegenwart gedeckt und verschleiert werden, indem Straßennamen nur zögerlich – wenn überhaupt – beseitigt werden.
Bei der kleinen Feierstunde stießen die Teilnehmer auf eine Familie aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie hatte den Gedenkstein, den überlebende Opfer aufgerichtet hatten, ebenfalls mit Blumen geschmückt und liebevoll Bilder der Verstorbenen aufgestellt. Im Gespräch stellte sich heraus, dass der „russische“ Vater perfekt Griechisch sprach. Der Hintergrund: Seine Eltern waren vor den Faschisten in Griechenland bis in die Sowjetunion geflohen, wo sie Schutz fanden. Am 9. Mai, der von russischer Seite als Tag der Befreiung verstanden wird, wurde die Feier fortgesetzt.