Infizierte zum Dienst

Für den 2. und 3. August (nach Redaktionsschluss) hat ver.di das nichtärztliche Personal des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) zu Streiks aufgerufen. Die Beschäftigten seien wütend, unter anderem, weil Corona-positive Mitarbeitende zum Dienst eingesetzt werden sollen. „Der Versuch, Corona-infizierte Kolleginnen und Kollegen einzusetzen, macht mich fassungslos“, sagte ver.di-Gewerkschaftsekretär Fabian Dzewas-Rehm im „Hessischen Rundfunk“ (hr). Zuvor hatte das UKGM angekündigt, dass künftig auch positiv getestete Mitarbeiter arbeiten dürfen – als Notlösung gegen Personalausfälle. „Die Zahl der Krankheitsausfälle in allen Bereichen des Klinikums hat einen nie dagewesenen Höchststand erreicht“, so eine Pressesprecherin der Klinik.

Die Beschäftigten würden das nicht mitmachen, so der Betriebsratsvorsitzende Marcel Iwanyk. Er sagte, manche würden sogar überlegen, nicht zur Arbeit zu kommen, wenn sie wüssten, dass sie mit positiven Kollegen eingeteilt seien. „Man wurde zwei Jahre lang angehalten, alle Hygienemaßnahmen zu beachten, weil Corona gefährlich ist – und jetzt dieser Schritt.“

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"Infizierte zum Dienst", UZ vom 5. August 2022



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