Die Ureinwohner in Brasilien wehren sich gegen die Politik von Präsident Michel Temer, die zu Vertreibung und dem Verlust ihrer Lebensräume führt. In São Paulo und anderen Städten demonstrierten sie gegen die Auflösung indigener Schutzgebiete gerade in der Amazonasregion. Die konservative Regierung hat mehrere Vorgaben gelockert. Um die tiefe Rezession zu überwinden, wird ökonomischen Interessen ein Vorrang gegeben – etwa zur Ausbeutung von Rohstoffen oder für den Anbau von Soja. Auch die Abholzung hat im Regenwald zugenommen. Zuletzt gab es mehr Attacken gegen Indigenas.
In den riesigen Amazonasgebieten finden gravierende Veränderungen statt. Die aktuellen Proteste fanden rund um den „Tag der Ureinwohner“ statt – weltweit gibt es nach UNO-Angaben rund 370 Millionen Ureinwohner. In vielen Staaten sind Angehörige der insgesamt rund 5 000 indigenen Völker (vom lateinischen „indigenus“ für einheimisch, eingeboren) in der Minderheit. Oft leiden sie unter Diskriminierung, extremer Armut und unzureichender Bildung. Der Abbau von Bodenschätzen oder die Ausweitung von Agrarflächen gefährden ihre natürlichen Lebensräume.
In Temers Regierung ist mit Blairo Maggi einer der größten Sojaunternehmer des Landes Agrarminister. In Brasilien wurden in den vergangenen Jahrzehnten riesige Flächen gerodet, um Soja anzubauen, das vor allem als Tierfutter genutzt wird, um den wachsenden Fleischbedarf in der Welt zu stillen.