ver.di München fordert Rücknahme von fristloser Kündigung Akmans

„In keiner Weise gerechtfertigt“

Der ver.di-Bezirksvorstand München hat sich mit dem ehemaligen ver.di-Bundesfachgruppenleiter für Einzel- und Versandhandel, Orhan Akman, solidarisiert. In einem Schreiben an den ver.di-Bundesvorstand wird dieser aufgefordert, die gegen Orhan Akman ausgesprochenen Ermahnungen und Kündigungen „umgehend zurückzunehmen“. Der ver.di-Bundesvorstand solle zudem das Gespräch mit Akman suchen und mit ihm unter Einbeziehung des Gewerkschaftsrates in eine Diskussion über „den Weg der ver.di aus der Krise“ eintreten. (Ein UZ-Interview mit Akman zu seinen inhaltlichen Positionen erschien in der Ausgabe vom 16. September.)

Akman war bis August 2022 Bundesfachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel bei ver.di und wurde durch einen Beschluss des Bundesvorstandes dieser Funktion enthoben. Später folgte die Freistellung von Akman von seiner Tätigkeit als Hauptamtlicher. Ihm wurde mehrfach fristlos gekündigt. Akman will nächstes Jahr dennoch für den ver.di-Bundesvorstand kandidieren.

Der ver.di-Bezirksvorstand München setzt sich nun dafür ein, dass Orhan Akman „auf die Delegiertenvorbesprechung des Landesbezirks Bayern für den Gewerkschaftstag 2023 eingeladen“ wird. Akman solle sich als Kandidat für den ver.di-Bundesvorstand vorstellen können. Der Konflikt zwischen ver.di-Bundesvorstand und Orhan Akman habe sich zuletzt enorm zugespitzt, so der Bezirksvorstand München weiter. Hintergrund sei vor allem Akmans Kritik an der Arbeitsweise der Bundesfachbereichsleiterin Handel, die als Illoyalität gewertet werde. Orhan Akman habe jedoch über 20 Jahre lang „ausgezeichnete Arbeit als politischer Sekretär unserer Gewerkschaft“ geleistet. Eine Kündigung rechtfertige dies nach Auffassung des Bezirksvorstands München „in keiner Weise“. Im Gegenteil brauche ver.di „mehr Sekretäre wie Orhan Akman“.

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