Die Schüler setzen die historische Reihe fort, die seit mindestens dem letzten Jahrhundert gilt. Jugendbewegungen zeigen den vermeintlichen Polit-Profis auf, wie wenig ihre Stimme von ihnen gehört wird und wie wenig die Politiker die Sorgen der jungen Menschen Ernst nehmen. Es waren immer junge Menschen, die Wandel dieser Art herbeiführten, so war es beim ausgehenden Kaiserreich im Übergang zur Weimarer Republik, so war es bei verschiedenen friedlichen und gewaltsamen Umstürzen und Revolutionen, so war es in der Zeit der 68er, in der Studenten den „Mief von tausend Jahren“ aus Deutschland hinwegfegten, so war es bei der Idealisierung der verschiedenen Formen des Sozialismus und leider auch bei den Rückschritten in den Nationalismus, so war es bei den Demonstrationen gegen atomare Aufrüstung, so war es bei der Anti-Atomkraft-Bewegung. Immer wieder waren es die jungen Menschen, die auf Missstände mit Gefahren für die Zukunft hingewiesen haben.
Schülern, die hier ihre Meinung in dieser Form vertreten, darf man zu Recht das Lob aussprechen, dass sie schon im jugendlichen Alter ein erhebliches Maß an demokratischer Volksmündigkeit aufweisen. Da überzeugt auch nicht das Argument einiger AfD-Abgeordneter, welche den Klimawandel nach dem Beispiel Donald Trumps per se leugnen, dass sie diese Schüler in irgendwelche linken Ecken stellen und ihnen eine Klimahysterie unterstellen. Bundestagsabgeordneten, die der Meinung sind, Schüler an ihre Schulpflicht erinnern zu müssen, sei dagegengehalten, dass deren Anwesenheitsmoral bei Bundestagsdebatten trotz verpflichtendem Wählermandat auch nicht besonders hoch ist.