Die „Hamburger Patriotische Gesellschaft von 1765“ hat zum Schutz ihres Ehrenmitglieds Esther Bejarano vor rechter Gewalt aufgerufen. Die 94-Jährige, die Auschwitz überlebte und sich bis heute aktiv in den Widerstand gegen rechte Gewalt und faschistisches Gedankengut einreiht, steht auf der antisemitischen Internetseite „judas.watch“. Diese sammelt Namen angeblicher „Verräter an weißen Personen“ und will „jüdischen Einfluss“ dokumentieren, so auf ihrer Webseite in aller Offenheit zu lesen. Das Bundeskriminalamt wiegelt ab und sieht keinen Anlass, dagegen einzuschreiten. Es bestehe „keine unmittelbare Gefahr“. Die deutsche Version listet die Namen von ungefähr 380 Prominenten aus allen gesellschaftlichen Bereichen auf. Nach der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sollte doch eine deutlich andere Sprache gefunden werden und der Schutz gefährdeter Personen angebracht sein. Die Liste stehe für jedermann zugänglich im Internet und sei „in diesen Zeiten rechtsradikaler Mordlust eine indirekte Aufforderung, sich Opfer zu suchen“, so die Hamburger Organisation.
In Gefahr
Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.
An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)