Betr.: „Ein Politiker mit Realitätssinn – Am 20. August starb Egon Bahr“, UZ vom 28.8.2015, S. 10

In erster Linie?

Von Heinz-W. Hammer, Essen

In seinem Nachruf auf Egon Bahr kommt Georg Polikeit in einem Nebensatz auch auf die Liquidierung der sozialistischen Staaten Europas zu sprechen und meint, diese habe „in erster Linie an den inneren Schwächen, an den ökonomischen und politischen Fehlentwicklungen in den sozialistischen Staaten selbst“ gelegen. Nun wird niemand bestreiten, dass es solche Fehlentwicklungen gegeben hat, schließlich waren auch diese Staaten Menschenwerk. Diese jedoch „in erster Linie“ als Ursache für die stattgefundene Konterrevolution einzuordnen, bedeutet beispielsweise, den seit dem Sieg der Oktoberrevolution 1917 andauernden harten internationalen Klassenkampf schlicht auszublenden, die imperialistische Diversions- und Aushungerungspolitik, wie sie bis heute gegenüber dem sozialistischen Kuba betrieben wird, zu ignorieren bzw. nachrangig zu behandeln und die Politik des gezielten „Totrüstens“ völlig auszublenden. (…)

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"In erster Linie?", UZ vom 11. September 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Schlüssel.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit