Der griechische Filmemacher Costa-Gavras ist mit Politthrillern wie „Z“ über die Militärdiktatur in Griechenland oder „Missing“, der die CIA anklagt, Drahtzieher des Putsches in Chile zu sein, berühmt geworden. Der Film „Adults in the room“des vielfach mit Preisen ausgezeichneten Regisseurs lief vergangenes Jahr außer Konkurrenz beim Filmfestival in Venedig. Als Grundlage dienten Costa-Gavras ein Buch des ehemaligen griechischen Finanzministers Jannis Varoufakis und dessen heimlich angefertigte Mitschnitte der Treffen mit Schäuble.
Der Film über Griechenland in der Schuldenfalle der Finanzkrise 2015 und die deutsche Vorherrschaft in Europa hat in Deutschland keinen Verleih gefunden, auch kein Streamingdienst hat ihn ins Programm genommen. Es existiert keine deutsche Fassung, noch nicht einmal ein Wikipedia-Eintrag. Das Internetportal „German Foreign Policy“ berichtet, laut Brancheninsidern sei das Thema in der Bundesrepublik bereits vergessen und finde „in Deutschland kein Interesse mehr“. Daran ändert anscheinend auch ein Schauspielername wie Ulrich Tukur (in der Rolle von Finanzminister Schäuble) nichts.
Das deutsche Publikum wird wohl darauf verzichten müssen, „Adults in the room“ zu sehen.