Für das Jahr 2023 erwartet das „Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung“ (DIW) einen Rückgang der Immobilienpreise. Die DIW-Forscher geben an, die Preisentwicklung in 97 deutschen Städten zu beobachten. Eine Immobilie habe demnach in Großstädten zuletzt so viel wie 28 Jahresmieten gekostet. „Preiskorrekturen“ seien zu erwarten. Das trifft allerdings nicht für die Mietpreise zu. Hier wird ein weiterer Anstieg prognostiziert. Denn mit steigenden Kreditzinsen und hohen Baukosten könnten sich viele Menschen kein Eigenheim mehr leisten. In Deutschland lebt rund die Hälfte der Bevölkerung zur Miete. Die Eigentümerquote liegt laut Statistischem Bundesamt bei 46,5 Prozent.
Die DZ Bank sagt einen Preisrückgang bei Immobilien von 4 bis 6 Prozent im Jahr 2023 voraus. Allerdings hätten sich die Immobilienpreise binnen zehn Jahren etwa verdoppelt. Selbst ein kräftiger Rückgang um rund 20 Prozent würde nur bedeuten, dass das Preisniveau auf den Stand von 2020 sinke.
Wohnraum knapp bleibt knapp. Laut ifo-Institut eine Stornierungswelle im Wohnungsbau zu beobachten. Seit Jahresbeginn hätten sich die Zinsen für zehnjährige Kredite mehr als verdreifacht. Zusammen mit hohen Baupreisen sei die Belastung für viele Menschen zu groß.
Die Nachfrage werde sich teilweise auf den Mietwohnungsmarkt verlagern. Nach einer Phase mit relativ geringen Aufschlägen zogen die Neuvertragsmieten zuletzt mit einem Plus von 5 Prozent wieder stärker an, beobachtet die DZ Bank. Die starke Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum treffe auf sinkende Leerstände in den Städten.