Mehr als eine halbe Million Menschen haben am Freitag in Havanna gegen die seit Jahrzehnten laufende US-Blockade Kubas demonstriert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel nahm mit seinem Vorgänger Raúl Castro an der Demonstration teil. Man hege keinen Groll gegen die Menschen im Norden, erklärte Díaz-Canel – doch angesichts des Imperialismus und dessen Versuche, Kubas Souveränität zu zerstören, „werden wir heute, morgen und immer marschieren“. Díaz-Canel kritisierte die Arroganz und Doppelmoral der US-Regierung scharf. Kuba auf der Liste terrorfördernder Staaten zu belassen, sei eine doppelt unmoralische Anschuldigung, weil die US-Regierung gewalttätige Aktionen gegen Kuba begünstige und „Mitgliedern dieser Maschinerie des Hasses“ Asyl gewähre.
Er verurteilte den noch amtierenden US-Präsidenten Joseph Biden dafür, die Feindseligkeiten Donald Trumps gegen Kuba fortgeführt zu haben. Trump hatte den Wirtschaftskrieg gegen die Insel ausgeweitet. Viele Menschen in Kuba befürchten, dass die Sanktionen gegen sie in der zweiten Amtszeit Trumps noch weiter verschärft werden.
Die Demonstration zog den Malecón entlang zur US-amerikanischen Botschaft.