DKP Torgau ehrt US-amerikanischen Friedenskämpfer

Im Geiste der Brüderlichkeit

„Die Stärksten kämpfen ihr Leben lang“, schrieb Brecht einst. Joseph „Joe“ Polowsky kämpfte noch über seinen Tod hinaus, indem er mit seiner Beerdigung ein politisches Zeichen setzte. Der US-Soldat war am 25. April 1945 als Dolmetscher einer Patrouille an der Elbe auf Rotarmisten getroffen und hatte dort den Schwur an der Elbe geleistet: alles zu tun, damit die Nationen der Erde fortan in Frieden leben.

Diesem Versprechen blieb er Zeit seines Lebens treu, setzte sich für Völkerfreundschaft ein und kämpfte dafür, dass der 25. April zum Weltfriedenstag werde. Als Polowsky 1983 eine Krebsdiagnose bekam, entschied er sich dafür, in Torgau begraben zu werden. Damit wollte er in einer Zeit verschärfter Spannungen ein Zeichen für „eine der wenigen verbliebenen Bindungen zwischen den Völkern“ setzen. Veteranen aus den USA und der Sowjetunion trugen Polowskys Sarg zu Grabe.

Die DKP Torgau legte zum 40. Jahrestag des Todes von Joe Polowsky Blumengebinde an dessen Grab ab und gedachte seiner Worte und seines Engagements für den Frieden. Gerd Brucks, Vorsitzender der DKP Torgau, zitierte einen Veteranen der Begegnung an der Elbe: „Ich hoffe, dass wir eines Tages alle nicht mehr von Russen, Amerikanern, Deutschen oder anderen Nationalitäten sprechen werden, sondern nur von Menschen. Wenn diese Zeit kommt, wird der Geist der Brüderlichkeit an den Ufern der Elbe, der Wolga, des Mississippi und jedes anderen Flusses herrschen.“ Die Torgauer Genossen wollen künftig jedes Jahr an Polowsky erinnern.

Ihre Vorbereitungen für die alljährliche Friedensdemonstration zum Elbe-Tag haben bereits begonnen: Die nächste findet am 27. April 2024 um 12 Uhr statt.

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"Im Geiste der Brüderlichkeit", UZ vom 20. Oktober 2023



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