470 Menschen ohne Papiere sind seit dem 23. Mai in Brüssel im Hungerstreik. Sie fordern eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen, „Regulierung“ genannt, sowie das Recht, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Alle Hungerstreikenden leben seit vielen Jahren in Belgien. Seit Freitag nehmen einige der Streikenden auch kein Wasser mehr zu sich. Der Hungerstreik entzweit die Regierungskoalition. Premierminister Alexander De Croo („Open Vlaamse Liberalen en Democraten“) lehnt eine kollektive Lösung für die Streikenden ab. Er plädiert für eine Einzelfallprüfung. Die liberalen und konservativen Parteien der Koalition wollen einen Präzedenzfall verhindern. Die mitregierenden Parteien „Ecolo“, „Groen“ und „Parti Socialiste“ sowie die oppositionelle Partei der Arbeit Belgiens (PTB/PVDA) hingegen forderten am Wochenende von De Croo, einzugreifen, bevor Opfer zu beklagen seien.
Hungerstreik in Belgien
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