Hölle nein

(Un)politisch. „Achtung, alles voller Idioten hier, Verkehrschaos wegen Jagd & Tod-Messe!“ schreib ich in die Whatsapp-Gruppe „Garten“. 2 Minuten später: gelöscht. Meine Nachfrage beim Admin ergab: „Zu politisch“. Hmmm. Eine Messe (Originalname Jagd & Hund), auf der man Reisen in fremde Länder buchen kann, um dort seltene Tiere zu erschießen, kann man nicht „Jagd & Tod“ nennen? Wie denn? „Piffpaff & Aua“? „Verstecken und Erschrecken“. Hölle, nein.

Wahl-O-Mat. Ohne Kleinstparteien komme ich auf 86 % „Die LINKE“. Wer hätte das gedacht. Witzig aber: Die CDU landet bei 0 %! Da hab ich doch mal was richtig gemacht.

Garten I. Die Jahresrechnung ist gekommen, die einzige Rechnung, die ich tatsächlich liebe. 476,12 Euro. Also all-inclusive, Pacht, Strom, Wasser, Versicherung! Je 238,06 Euro, also 19,80 Euro monatlich für den Gartenbro und mich. Ich hab ja immer am Jahresende, wenn alles so ziemlich Scheiße aussieht, die Angst, wir schaffen das nächste Jahr nicht mehr. Dann kommt die Rechnung und ich denke: Alter, für die paar Kröten. Ein Witz! Schwing die Forke, es geht wieder los!

Kapitalismus (Endform) I. In Amerika hat Coca-Cola, Meldungen zufolge, nicht nur massenhaft migrantische Mitarbeiter entlassen, sondern auch direkt der Ausländerbehörde gemeldet, zwecks Abschiebung. Das muss man sich einmal vorstellen! Mir scheint das Ganze – frei nach Stephen Kings „The Stand“ – auf den ultimativen Endkampf hinauszulaufen, Gut gegen Böse. In der echten Welt allerdings: Unten gegen Oben. Vielleicht 300 Superreiche und Unternehmen gegen den Rest der Welt. Packen wir’s an. Vamos!

Boulen. Neues Turnier, neues Unglück. Spiele zum ersten Mal ein „Tête à tête “, also Eins gegen Eins. Die Auslosung schenkt mir Uli, 82 Jahre alt. Uli hat Bein und Rücken, und überhaupt ist das Aufstehen schwer und eiskalt isses ja auch noch. Ich muss ihm bei jedem Anwurf das Schweinchen aufheben, das geht nicht mehr. Spiele gar nicht schlecht und verliere 4:13. Uli spielt seit 50 Jahren. Ne Chance? Hölle, nein.

Kapitalismus (Endform) II. Der gemeine Europäer hält ja die Amis eh alle für bekloppt. Alle. Das stimmt aber nicht. In den sozialen Netzwerken gibt es Unmengen von Clips, die zeigen, wie hunderttausende gegen Musk und Trump auf die Straße gehen. Es gibt Statements der „Veterans against ­Facism“, Fernsehmoderatoren, die Musk und Trump als Clowns verhöhnen, Videos von weinenden Mitarbeitern der US-Entwicklungshilfebehörde USAID, die Trump gewählt haben und nun entlassen werden. Und sich nun der „left side“ anschließen. Unten gegen Oben. Isso.

Fantasy. „CSU-Chef Markus Söder hat die Grenzpolizei mit der ‚Nachtwache‘ aus der Fernsehserie ‚Game of Thrones‘ verglichen. Diese solle ‚uns vor bösen Wanderern von woanders‘ schützen.“ (web.de) Für den Christen Söder sind Einwanderer also Zombies. Herr, lass zentnerweise Hirn vom Himmel regnen, UND TRIFF IHN, Kreuzsapperlott!

Garten II. Der Gartenbro, traditionell eher bedachtsam beschwichtigend, was Gartenarbeit angeht, beschwichtigt bedachtsam: „Joa, lass doch nächste Woche mal hingucken.“ Jah, Bruder, Jah and peace.

CDU. Friedrich Merz: „Vier Prozent für FDP sind vier Prozent zu viel.“ Junge, dass wir beide mal auf einen Nenner kommen, wir sollten zusammen mal ein Glas … Wait: Hölle, nein!

PS: „Hölle nein – Kommt aus dem englischen ‚hell no‘ und wird als Widerspruch verwendet.“ (Jugendwörter 2024).