Die Rentenversicherung Bund hat Zahlen bekanntgegeben, nach denen die Altersrente für langjährig Versicherte seit 2010 um etwa die Hälfte gestiegen sei. „Langjährig Versicherte“ müssen mindestens 35 Versicherungsjahre vorweisen können. Sie profitierten von den „starken Anpassungen des Rentenniveaus“, wie unter anderem tagesschau.de schreibt.
Wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung gegenüber der Nachrichtenagentur dpa dargelegte, lag die Rente für langjährig Versicherte bei Neurentnern im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 1.522 Euro. Davon werden Kranken- und Pflegeversicherung sowie Steuern abgezogen. Dieser Betrag liege fast 500 Euro höher als im Jahr 2010 (1062 Euro brutto).
Die durchschnittliche Rente liegt jedoch weit unter 1.522 Euro. Viele Versicherte kommen nicht auf 35 Beitragsjahre oder gehen Teilzeitbeschäftigungen nach. Eine vorläufige Berechnung der Deutschen Rentenversicherung beziffert die Durchschnittsrente im vergangenen Jahr auf 1.152 Euro. Die angeblich „deutlichen Rentensteigerungen“ der letzten Jahre hätten außerdem nur einen Teil der Preissteigerungen aufgefangen – selbst wenn die offizielle Inflationsrate zugrunde gelegt werde. So seien die Renten zum 1. Juli 2022 in Westdeutschland um 5,35 und im Osten um 6,12 Prozent angehoben worden, die Inflationsrate habe im vergangenen Jahr aber bei 7,9 Prozent gelegen. Gerade für Menschen mit niedrigen Renten liegt die tatsächliche Teuerung zudem deutlich höher, weil die einen Großteil ihres Einkommens für Lebensmittel, Wohnen und Energie aufwenden müssen.
Höhere Renten?
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