Die UZ-Friedenstage konnten viele Gäste aus dem Ausland begrüßen

Hoch die internationale Solidarität!

Kein Frieden ohne internationale Solidarität – auch in diesem Punkt standen die UZ-Friedenstage ganz in der Tradition unserer Pressefeste. Gäste von kommunistischen und Arbeiterparteien, Befreiungsbewegungen und Jugendorganisationen aus aller Welt, Abgesandte der diplomatischen Vertretungen sozialistischer Länder, Vertreter von Friedens- und Solidaritätsorganisationen – UZ-Redakteurin Melina Deymann konnte während der Friedensmanifestation am Sonnabend über 30 Genossinnen und Genossen auf der Bühne begrüßen.

Besonders viel Beifall erhielten aus aktuellem Anlass die Vertreter der Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas (DFLP), mit der die DKP seit vielen Jahren enge Beziehungen pflegt. In einer Diskussionsrunde informierten sie über die aktuelle Lage in ihrer Heimat, insbesondere über den völkermörderischen Krieg Israels im Gazastreifen. Auch der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde, George Rashmawi, rief in seinem Vortrag zu einem Ende der Besatzung auf: „Israel muss gezwungen werden, die besetzten Gebiete zu verlassen. Wir Palästinenser wissen, dass das einen hohen Preis kosten wird.“

Weniger im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit steht dagegen meist das Volk der Westsahara, das sich seit einem halben Jahrhundert gegen die Besatzung durch Marokko wehrt. Ein von der Vertreterin der Befreiungsfront Frente Polisario in Deutschland, Najdt Hamdi, präsentierter Dokumentarfilm über den auch kulturellen Widerstand der Saharaui fand im ND-Gebäude am Franz-Mehring-Platz ebenso ein interessiertes Publikum wie Diskussionsrunden zur Armutsbekämpfung in China oder zu Britannien nach den Wahlen.

Leider kurzfristig verhindert war Kubas Botschafterin Juana Martínez González, doch an ihrer Stelle informierte Botschaftsrätin Dayana Rodríguez Gutiérrez kenntnisreich und engagiert über die Situation ihrer Heimat, die ihre Revolution trotz der noch immer von den USA aufrechterhaltenen Blockade verteidigt. Sie räumte mit noch immer verbreiteten Vorurteilen auf, wenn sie etwa zur angeblich fehlenden Reisefreiheit feststellte: „Jeder Kubaner kann das Land verlassen und reisen, wenn er das Geld dafür hat“ – nicht anders als hierzulande also. Beschränkungen, die es früher gegeben habe, seien bereits vor mehr als 15 Jahren aufgehoben worden. Im „Kubanischen Garten“, in den sich der Innenhof des ND-Gebäudes verwandelt hatte, gingen die Gespräche über die Situation des sozialistischen Kuba und über die nötige Solidarität noch bis tief in die Nacht.

Nur per Video zugeschaltet werden konnte aufgrund der Sanktionspolitik der Bundesregierung der Vertreter der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation. Doch trotz solcher Behinderungen fand der Austausch über die Lage der russischen Kommunistinnen und Kommunisten im Rahmen der Friedenstage statt. Intensiv diskutiert wurde auch mit dem Vertreter der Kommunistischen Partei von Belarus über die Politik seines Landes. Stefan Natke, Vorsitzender der DKP Berlin, berichtete über seine Erfahrungen bei der Solidaritätskarawane in den Donbass, die auf Initiative der italienischen Gruppe „Banda Bassotti“ regelmäßig Spenden für die Menschen in die von der Ukraine attackierten Gebiete transportiert.

Vor allem diejenigen befreundeten Parteien, die in Deutschland lebende Mitglieder haben, präsentierten sich auch an Infoständen, etwa die Kommunistischen Parteien der Türkei oder Chiles. Die Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Partei Griechenlands verteilten eine deutschsprachige Sonderausgabe ihrer Tageszeitung „Rizospastis“.

Als der Abbau der UZ-Friedenstage am Sonntagabend noch lief, trudelten bereits die ersten begeisterten Rückmeldungen internationaler Gäste ein. Kraft haben sie gegeben, diese Friedenstage. Vor allem auch durch die internationale Solidarität.

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"Hoch die internationale Solidarität!", UZ vom 30. August 2024



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