Hiroshima und Nagasaki

Rund um den 6. und 9. August, den Jahrestagen der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, gab es in vielen Städten Aktionen der Friedensbewegung. Die Ankündigung der Bundesregierung, neue US-Raketen in der BRD stationieren zu lassen und die Modernisierung der US-Atomwaffen in Büchel erhöhen die Gefahr eines Dritten Weltkriegs enorm. Die Angst davor, dass Europa und Deutschland zum atomaren Kriegsschauplatz werden könnten, wächst und bringt mehr Menschen auf die Straße.

331501 Essen - Hiroshima und Nagasaki - Antikriegsprotest, Atombombenabwurf, Büchel, Hiroshima, Nagasaki, US-Rakteten - Aktion
Foto: Peter Köster

Die Antikriegsinitiative in Mörfelden-Walldorf gedachte in beiden Stadtteilen der Opfer der US-Atombombenabwürfe (Foto oben). Für Aufmerksamkeit sorgte ein großer Orchestergong – sobald er ertönte, erstarrten die Demonstrantinnen und Demonstranten. Damit knüpfte die Initiative an Aktionsformen der früheren Friedensbewegung an. Rudi Hechler, der 25 Jahre lang Stadtverordneter der DKP in Mörfelden-Walldorf war, berichtete, dass sich Passanten einreihten und Schilder der Initiative umhängten. Auf dem Marktplatz in Mörfelden sei eine Aktive hingegen beschimpft worden: „Macht das doch auf dem Roten Platz!“. Die Aktivistin verteidigte sich mit einem wesentlichen, heute zu oft vergessenen Hinweis: „… aber die Atombomben wurden doch von den USA abgeworfen!“

In Essen kamen Friedensaktivisten zu einer Gedenkveranstaltung des Friedensforums und des IPPNW in den Krupp-Park (Foto Mitte). Dort erinnert das Sadako-Friedensdenkmal an das Grauen von Hiroshima. Es ist Sadako Sasaki gewidmet, einem junges Mädchen, das an den Folgen der Strahlung in Hiroshima starb. In der Hoffnung auf Frieden hatte sie kurz vor ihrem Tod tausende Origami-Kraniche gefaltet. Die Friedensaktivisten taten es ihr nach.

331504 DFG - Hiroshima und Nagasaki - Antikriegsprotest, Atombombenabwurf, Büchel, Hiroshima, Nagasaki, US-Rakteten - Aktion
Foto: Jochen Vogler/r-mediabase.eu

Auch die Teilnehmer der Radtour der DFG-VK „Auf Achse für den Frieden“, die vom 3. bis 9. August stattfand, forderten den Stopp der atomaren Aufrüstung (unten). Geradelt wurde von Remscheid bis Ahaus. Am Abend des letzten Tages trafen sich die Teilnehmer mit niederländischen Friedensaktivisten in Enschede, um an die Opfer des Atombombenabwurfs auf Nagasaki zu erinnern.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Hiroshima und Nagasaki", UZ vom 16. August 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol LKW.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit