Zwei Erdbeben – eines mit der Stärke 7.8 mit seinem Zentrum bei der türkischen Stadt Gaziantep – trafen in der Nacht zum Montag die Türkei, den Libanon, Palästina und Syrien. Es war das stärkste Erdbeben seit Jahrzehnten. Bis Mittwoch wurden insgesamt weit mehr als 15.000 Tote geborgen, 12.000 in der Türkei und 3.300 in Syrien. Von Stunde zu Stunde werden es mehr.
In der Türkei mussten sich die Menschen auf die Straßen retten. Ein kalter Wintersturm erschwert die Rettungsarbeiten. Hilfskräfte aus Russland und der EU reisten unmittelbar zur Unterstützung der türkischen Helfer in die am stärksten betroffen Gebiete in der Türkei ab.
In der Türkei wurden Tausende Gebäude zerstört. Die Bilder davon gleichen den Verwüstungen einer Kriegszone. Bei einem derartig starken Erdbeben werden in den betroffenen Gebieten Energien freigesetzt, die der Explosion von mehreren Wasserstoffbomben entsprechen. Baumängel, die die Profite der Bauunternehmen steigern, und die Korruption der Behörden können das ihre zu den Zerstörungen beitragen.
In Syrien, das durch Krieg und Sanktionen verwüstet ist, traf das Beben vor allem Latakia, Aleppo, Hama and Tartus. Die Regierung bat vom ersten Moment an um internationale Hilfe und stellte die nötigen Ressourcen für ausländische Hilfskräfte bereit.
Hilfe aus einer Reihe von Ländern traf in Syrien ein. Libanon, Russland, Algerien und Ägypten sandten unmittelbar nach dem Beben Hilfskräfte. Hilfslieferungen kamen aus dem Iran, dem Irak und Tunesien. China stellte als erste Maßnahme Finanzhilfe bereit und mittlerweile auch ein Rettungsteam und medizinische Ausrüstung. Neuseeland – als bisher einziges westliches Land – stellte Gelder bereit und Hilfe in Aussicht.
Die EU verweigert sich, zu ihrer Schande und mit einer perfiden Begründung. Syrien habe, anders als die Türkei, nicht die nötigen Formulare ausgefüllt. Für die EU gilt offenbar: Sanktionen gehen vor.
Auch die syrische Hilfsbitte an den Sicherheitsrat der UN traf im Westen auf taube Ohren. Vorneweg im Chor der Verweigerer jeglicher Hilfeleistung: Außenministerin Annalena Baerbock. Syrien habe keine humanitäre Hilfe ins Land gelassen – und verdient deshalb jetzt offenbar keine Hilfe? Tatsache ist, dass EU und USA selbst nicht nur eine totale Wirtschaftsblockade gegen das Land verhängt haben. Sie haben in der Vergangenheit jegliche Hilfslieferung in Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung ausgeschlossen. So ist die jetzige Hilfsverweigerung nur die Fortsetzung dieser menschenverachtenden Politik.
Der Präsident des syrischen Roten Halbmondes verlangte, die Sanktionen aufzuheben, um die Folgen des Desasters lindern zu können. Das ist längst überfällig.
Die DKP ruft zu Spenden für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien auf. Den Einsatz der Mittel werden wir mit unseren Schwesterparteien in den betroffenen Gebieten abstimmen, damit das Geld möglichst zielgenau vor Ort eingesetzt werden kann.
Spenden bitte an:
Spendenkonto DKP-Parteivorstand
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Verwendungszweck: Erdbebenhilfe